Sommerwanderung 2008 Schieferlehrpfad

Sommerwanderung 2008 auf dem Schieferlehrpfad in Affalter

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Am 30. 08. 08 trafen sich die Mitglieder des Vereins „Lößnitzer- Heimatfreunde“ e. V. und einige Gäste zur Sommerwanderung am unteren Bahnhof in Lößnitz.
Mit der Erzgebirgsbahn fuhren wir 8:35 Uhr nach Zwönitz. Unser erstes Ziel war in Zwönitz der ehemalige „Bad Guter Brunnen“. Zuerst an der Bahntrasse der alten Zwönitz- Scheibenberger- Bahn entlang, dann links den Wanderweg in Richtung „Bad Guter Brunnen“ bergauf, die Liebstraße (eine alte Handelsstraße von der Eisenbrücke in Bad Schlema bis nach Zschopau) überquerend, erreichten wir das Gelände des Guten Brunnen“ nach 45 Minuten Gehzeit. Anschließend besichtigten wir die Zeitzeugen des alten „Guten Brunnen“, wie das Gartenhaus, das Hauptgebäude, die restaurierte St. Annen- Kapelle und den sanierten St.- Annen- Brunnen.
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Danach wanderten wir in Richtung Streitwald weiter. Erst durch einen Hochwald, den Wernsbach überquerend stießen wir bald auf den Schieferlehrpfad, welchen der Wanderfreund Manfred Kunze aus Lößnitz mit Unterstützung der Stadtverwaltung in liebevoller Arbeit pflegt und Hinweistafeln und Wegweiser erneuerte. Als ersten Schieferbruch erreichen wir am „Lärcheneck“ den Albrechtsbruch, der seit über 150 Jahren im Besitz der Fam. Albrecht und ein Beispiel für die im bäuerlichen Nebenerwerb betriebene Schiefergewinnung ist.
Hier gab es für die Heimatfreunde eine Überraschung. Es wurde ein kleines Picknick organisiert und die Speckfettbemmen und ein kräftiger Schluck Bier schmeckten vorzüglich.
Bald ging es weiter und wir passierten die ehemalige Eisenbahntrasse zwischen Zwönitz und Stollberg, kamen danach vorbei am Schneiderloch, wo früher auch eine Spellhütte stand. In diesen erfolgte das Spalten, Zurichten und Schabloneschneiden des gebrochenen Schiefers. An den ehemaligen Schieferbrüchen stehen überall Schautafeln und vom Heimatfreund Klaus Müller aus Zwönitz, welcher Anfang der 1990 er Jahr den Lehrpfad über eine geförderte Maßnahme anlegte und auf Einladung an der Wanderung teilnahm, erfuhren wir viele Dinge aus der Geschichte der erzgebirgischen Schieferbrecherei.
Weiter ging unsere Wanderung vorbei am Toffelloch, danach folgten wir dem Zeichen der blauen Dreiecke auf dem Feldweg in die Oberaffalterer Flur mit schönem Ausblick auf das Dorf, dem gegenüberliegenden Katzenstein und dem Kamm des Westerzgebirges. Der Weg bog dann in südliche Richtung den Berg hinauf ab und wir passierten eine kleine Schieferhalde, die zum Pöschmann- Loch gehörte, das durch den Arbeitsdienst in den 1930er Jahren zugeschüttet wurde. Auf dem Kamm angekommen, linker Hand der Flugplatz des Modellflugvereins, führte uns das Wanderzeichen nach rechts. Bei guter Fernsicht erkennen wir am Horizont den Keil-, Fichtel- und Gottesgaber Spitzberg. Der Weg führte uns weiter zum Karfriedloch, welches ab 1929 zum Speisen einer automatischen Viehtränke genutzt wurde und auch ein beliebter Badeteich für die Lenkersdorfer Jugend war. Ein paar Hundert Meter weiter, an der Gartenanlage am Schnepfenberg, befand sich das Günther- Loch, der einzige Bruch in der Umgebung, dem fachgerechter Abbau bescheinigt wird und zur Sächsischen Schieferbruch- Compagnie gehörte. Dem Lehrpfad weiterfolgend hatten wir, kurz aus dem Wald heraustretend, einen wunderbaren Blick über dem Erzgebirgskamm bis hinüber in das Vogtland.
Der Weg führte nun am Entwässerungsstollen des Günther- Lochs, dann am Voigtbruch oder „Lenkersdorf B“ vorbei und gegen 11.30 Uhr erreichten wir das Gelände der Jugendherberge und Spellhütte, heute Naturherberge Affalter. Dort hielt Herr Otfried Spindler aus Lößnitz, welcher auch an der Wanderung teilnahm einen sehr lehrreichen Vortrag über die Geschichte der Jugendherberge und der Wanderbewegung in Lößnitz/Affalter. Anschließend besuchten wir die Ausstellung anlässlich des 80- jährigen Bestehens der Herberge und ließen danach die Wanderung mit einem zünftigen Grillfest ausklingen, welches Herr Andreas Bochmann, der heutige Herbergsvater, organisierte und uns bestens bewirtete. Es war ein gelungener Tag und wir freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Wanderung.
 
Lutz Walther

Bildergalerie Sommerwanderung

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