Frühjahrswanderung 2014

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Zur diesjährigen Frühjahrswanderung fanden sich 21 Wanderfreunde des Lößnitzer Heimatvereins nebst Gästen am 10. Mai um 9:30 Uhr am Ausgangspunkt der Frühjahrswanderung 2014, dem Parkplatz am nahegelegenen Forstteich in Lindenau ein. Der Forstteich in Lindenau mit dazugehörigen Campingplatz ist inzwischen zu einer guten Adresse für Camper aus nah und fern geworden. Von hier ging es bei strahlendem Sonnenschein über einen Feldweg in nördliche Richtung, um nach ca. 1 km in den Hartmannsdorfer Forst einzubiegen Das war noch vor wenigen Jahren nicht möglich, da in diesem Waldgebiet die Soldaten der nahegelegenen Garnison Wolfgangmaßen dann und wann „Krieg spielten“. Auf einem schönen Waldweg gelangten wir an eine markante Kreuzung, nämlich der Saupersdorfer Straße mit dem Frühbußer Pass. Der Frühbußer Pass ist Teil der alten Salzstraße, auf der das kostbare Salz aus der Halleschen Gegend über Frühbuß bis nach Eger in Böhmen transportiert wurde. Rührige Heimatfreunde haben eine kleine Schutzhütte mit heimatgeschichtlichen Hinweistafeln errichtet. Der geeignete Platz für eine erste Rast. Nach erfolgter Stärkung lenkten wir unsere Schritte Richtung Nordosten und gelangten, die Bundesstraße querend, nach Weißbach. Weißbach bildet seit einigen Jahren eine Verwaltungsgemeinschaft mit Langenbach und Grünau und zählt 2500 Einwohner. Weißbach war bis zu Beginn des 20. Jh. durch Stickerei und dem Handel mit Butter bekannt. Nachdem wir das Oberdorf von Weißbach passiert hatten, ging es auf einem schönen befestigten Weg talwärts. Dieser Teil der Wanderroute gehört geografisch gesehen zur sogenannten „Erzgebirgsnordrandstufe“, welche das Erzgebirge vom erzgebirgischen Becken trennt. Der interessierte Wanderer hatte hier einen schönen Ausblick auf das erzgebirgische Becken mit seinen ehemaligen Steinkohlerevieren um Zwickau, Oelsnitz und Lugau, links im Blickfeld das Autobahnviadukt bei Wilkau, geradeaus am Horizont das mittelsächsische Hügelland. Vorbei ging es an leuchtend gelben Rapsfeldern und talwärts säumten naturbelassene Wiesen in üppiger Farbenpracht den Weg. Auf halber Höhe bogen wir in das NW – SO verlaufende Tal des Ölbaches ein und tauchten in ein Grün, welches nur der Mai hervorbringt. Faszinierend die Stille des Waldes, nur dann und wann unterbrochen vom Jubelgesang einer Lerche und begleitet vom Gemurmel des dahinplätschernden Waldbaches. Von nun an ging es stetig bergauf. Nach ca. 500 m hatten wir den Standort der ehemaligen Pulvermühle Weißbach erreicht. Hier sind noch die Reste der ehemaligen Wasserkunst zu erkennen und Bänke luden zu einer weiteren Rast ein. Die Weißbacher Pulvermühle gehörte der Hoch-Gräflichen Solmischen Herrschaft von Wildenfels und produzierte Schwarzpulver für die benachbarten Bergreviere aber auch für militärische Zwecke. Sie war von Ende des 17. Jh bis Mitte 18 Jh in Betrieb. Das Ende der Mühle war spektakulär. Durch die Unachtsamkeit eines Mitarbeiters flog die gesamte Mühle in die Luft und riss 3 Menschen in den Tod. Nach kurzer Rast begaben wir uns jetzt auf einem steilen Abschnitt bis zu einem schroffen Felsgebilde. Hier soll sich in einer Höhle unterhalb des Felsens das Grab eines Ritters Hermann befinden. Dieser soll bei der Besiedlung des Erzgebirges von dort ansässigen Sorben heimtückisch ermordet worden sein. Bald hatten wir die letzten ansteigenden Passagen passiert und befanden uns auf ebenem, bewaldeten Gelände, der Schneeberg-Griesbacher Hochfläche. Durch die Bäume konnte man die in Sonnenlicht  glitzernde Wasserfläche des Ziegelteiches leuchten sehen. Nun war es nicht mehr weit bis zum 552m hohen Keilberg mit seinem Berggasthof. Auf dem Keilberg angekommen, eröffnete  sich ein herrlicher Blick auf das Obererzgebirge. Links der Spiegelwald mit König Albert Turm, im Hintergrund Fichtel- und Keilberg, weiter Richtung SW der Auersberg und die Erhebungen des Vogtlandes. Im Vordergrund die Bergstadt Schneeberg mit der Wolfgangskirche. Eine einmalige Kulisse. Im Berggasthof wurde sich dann gestärkt, um für die 2. Etappe der Wanderung fit zu sein. Der Berggasthof wurde 1900 als Unterkunftshaus errichtet und erfuhr im Laufe der Jahre viele bauliche Veränderungen. Im heutigen Zustand wird er seit den 1980-er Jahren durch die Familie Böhm betrieben. Bereits 1893 war in unmittelbarer Nachbarschaft vom Erzgebirgszweigverein Schneeberg der 22m hohe massive Bismarckturm errichtet worden.

Die zweite Etappe unserer Wanderung führte uns auf bequemen Feldwegen, immer das imposante Bergpanorama vor Augen, in das Dorf Griesbach. Dieses wurde bereits 1386 erstmals urkundlich erwähnt und gehört seit 1951 zu Schneeberg. Neben alten Bauernhöfen, aber auch vielen sehenswerten Eigenheimen, gelangten wir zur Kirche, einem sehr schönen Bauwerk mit noch vorhandenen romanischen Bauelementen. Von hier wanderten wir dann Richtung Goldene Höhe und ca, 200 m nördlich der Gaststätte überquerten wir abermals die F95. Auf einem bequemen Feldweg gelangten wir dann gegen 14:30 Uhr zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurück. Dank an Wanderleiter Lutz Walther für die wiederum perfekte Organisation, Dank den Wanderfreunden, die tapfer und diszipliniert die immerhin 15 km absolvierten und Dank dem Wettergott, der uns Sonne pur bescherte und kräftige Regengüsse erst am Abend niederprasseln ließ. Glück Auf bis zur Sommerwanderung !

BM

 

Bildergalerie

 


 

 

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